Genau. Okay, super. Hallo, ich bin heute hier mit dem Dr. von der Keilen aus der Allgemeinmedizin im
Rahmen des Projektes 5 Minuten Lehre und würde Ihnen ein paar Fragen zu den Lehrveranstaltungen
stellen. Ich würde einmal einsteigen, welche Lehrveranstaltungen haben Sie denn gehalten
dieses Semester und vergangenes Semester und wie war Ihr Konzept dazu? Ja, also die Lehrveranstaltungen,
die ich hauptsächlich gehalten habe, war die Allgemeinmedizinische Hauptvorlesung. Das bedeutet im
fünften Semester, im ersten klinischen Semester die Vorlesungsreihe Allgemeinmedizin. Das war wohl
das, wo mich die meisten, sage ich mal, kennengelernt haben im klinischen Unterricht und dann habe ich
noch ein wahlfach betreut, ein digitales, das heißt kluge Entscheidungen im klinischen Alltag.
Und das waren die zwei Hauptveranstaltungen jetzt dieses und letztes Semester. Ich bin
noch an ein paar anderen beteiligt, die aber dann nur punktuell dann auch noch sind.
Haben Sie bei Ihren Lehrveranstaltungen bestimmte Tools oder Werkzeuge verwendet,
um die digitalen Interaktionen mit den Studierenden zu verbessern?
Ja, das haben wir gemacht. Ich spreche jetzt einfach mal von der Vorlesung,
weil das so wahrscheinlich das Haupt, so der Hauptinhalt war. Also was wir gemacht haben,
ist wir haben komplett digital und asynchron gearbeitet. Also das bedeutet,
dass die Studierenden unsere Inhalte machen konnten, wann sie das wollten. Und wir uns
nicht auf eine fixierte Zeit geeinigt haben. Und ich glaube, dass das im digitalen Zeitrahmen,
digitalen Alltag einfach total wichtig ist, dass man nicht um acht Uhr in einem Hörsaal sein muss,
um gute Lehre zu bekommen. Und die Tools, die wir benutzt haben, waren dann alle tatsächlich
auch über das StudOnTool verfügbar. Das bedeutet, wir haben ein interaktives Forum eingerichtet,
wo eine Anbindung an den Dozenten einfach da ist, der auch immer in dieses Forum schaut,
auch immer Antworten geben kann. Wir haben komplett ja audio- und video-digitalisierte Inhalte gemacht
von unseren Vorlesungen. Die haben wir dann zum Download, asynchron, zur Verfügung gestellt.
Ja, wir haben verschiedene Tools benutzt, wie Umfragen, Tests, kleine Tests, dass die Studierenden
halt merken, hey, ich mache mal lieber so zwei Übungsklose-Ur-Fragen. Wie stehe ich da so? Kann
ich die gut beantworten? Ja, also wir haben sozusagen das ganze Portfolio, das StudOnTool bietet,
erstmal versucht auszunutzen, um eine interne Lösung auch zu finden. Und Hauptidee war eben,
digital und asynchron zu arbeiten, sodass die Studierenden zu Hause die Inhalte lernen können
mit unserer Anleitung und dann sozusagen in ihrer eigenen Geschwindigkeit, orts- und zeitunabhängig,
einfach arbeiten können. Und ich glaube, das war so das Hauptargument, wie wir unsere Vorlesungen
gemacht haben. Das klingt jetzt alles erstmal sehr umfangreich. Wie würden Sie denn ungefähr
einschätzen, war der zeitliche Aufwand dieses Semester und vielleicht dann auch in den folgenden
digitalen Semestern im Vergleich zur Präsenzlehre, die Sie sonst in allgemeiner Medizin abhalten?
Ja, also das ist immer wirklich eine wichtige Frage. Man muss klipp und klar sagen, das erste Mal,
wenn man sowas komplett digitalisiert, wenn man es anständig machen will. Also man muss überlegen,
man könnte ja auch digitalisieren, dass man sagt, ich stelle mich um 14 Uhr, da ist meine Vorlesung,
da stelle ich mich in den Hörsaal und dann stream ich live daraus. Dann hast du null mehr Aufwand.
Aber ist das digital? Nee, ehrlich gesagt nicht. Digital bedeutet ja auch, dass man zeit- und
ortsunabhängig ist und dass man Dinge erstellt, die die Studierenden komplett unabhängig von
einem Lehrbuch, einem Hörsaal oder irgendetwas nutzen können. Und das bedeutet, das erste Mal,
als wir das komplett umgestellt haben, muss man einfach den Inhalt auch umstellen, weil
natürlich die Vermittlungsmethode eine andere ist. Das ist ein Unterschied, ob ich in dem Hörsaal
stehe und jemandem was erkläre oder ob ich ein Video einspreche mit komplexen Zusammenhängen oder
ob ich Arbeitsaufträge für zu Hause mitgebe oder Klausuraufgaben. Das ist einfach eine andere
Didaktik dahinter. Und deswegen muss man klipp und klar sagen, der Aufwand war im ersten Semester
doppelt so hoch. Muss man einfach sagen, also wenn man sonst 90 Minuten eine Vorlesung hält und die,
wenn die schon vorbereitet ist, weil man sie schon hat, dann vielleicht noch eine Stunde vorher
sich nochmal anschaut, überarbeitet, dann ist man irgendwie bei zwei, zweieinhalb Stunden. Und wenn
man das digital macht, ist man bei fünf. Muss man einfach mal klipp und klar sagen. Wenn man es dann
mal hat, dann geht es auch schneller in den Folgesemestern. Und das haben wir jetzt auch
Presenters
Dr. Piet Keylen
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:14:05 Min
Aufnahmedatum
2021-05-27
Hochgeladen am
2021-05-01 16:47:58
Sprache
de-DE